Sakura

Die Kirschblüte,

selbst der Frühling,

hält nicht ewig.

Haiku-Gedicht von Murasaki Shikibu

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Nouruz an Sizdeh be dar

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Die Trauer um vier Verstorbene im engsten Familien und Freundeskreis in den letzten Wochen haben dieses Jahr das Fest Nouruz getrübt.

Heute ist der letzte Tag von Nouruz: Sizdeh be dar. Der Tradition nach ein Tag, bei dem alles Negative des letzten Jahres hinter sich gelassen wird. Auch wenn mir nicht nach, wie sonst üblich, einem fröhlichen Picknick oder Tanz und Musik zumute ist, ist Sizdeh be dar ein guter Anlass, mich mit Freude an all die früheren Begegnungen mit den Verstorbenen zu erinnern und ihnen damit, zumindest in meinem Inneren eine Kerze der Dankbarkeit anzuzünden.

Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume.

 Ich leb in euch und geh durch eure Träume.

Rainer Maria Rilke

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Frohe Ostern!

Ja, der Winter ging zur Neige,
holder Frühling kommt herbei,
Lieblich schwanken Birkenzweige,
und es glänzt das rote Ei.

Schimmernd wehn die Kirchenfahnen
bei der Glocken Feierklang,
und auf oft betretnen Bahnen
nimmt der Umzug seinen Gang.

Nach dem dumpfen Grabchorale
tönt das Auferstehungslied,
und empor im Himmelsstrahle schwebt er,
der am Kreuz verschied.

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So zum schönsten der Symbole
wird das frohe Osterfest,
daß der Mensch sich Glauben hole,
wenn ihn Mut und Kraft verläßt.

Jedes Herz, das Leid getroffen,
fühlt von Anfang sich durchweht,
daß sein Sehnen und sein Hoffen
immer wieder aufersteht.

Ferdinand von Saar

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Grippe und Corona

An Corona erkrankt oder geimpft oder beides dürfte mittlerweile jeder in Deutschland sein. Die mediale Aufregung hat sich weitgehend gelegt. Und entgegen der Vorhersagen gewisser Kritiker: All jene, die sich haben impfen lassen mit einem mRNA-Impfstoff sind weder innerhalb von Tagen, noch Wochen, noch Monaten, noch Jahren massenhaft verstorben, also auch nicht von einer bösen Elite ausgerottet worden. Dagegen zeigen die Statistiken, dass das Virus Corona selbst tatsächlich zu einer deutlich höheren Sterbeanzahl in Deutschland geführt hat, was gewisse Kritiker ja auch immer verneint hatten.

Was bleibt, ist die Frage nach der wissenschaftlichen Einordnung. Und da kommen langsam erste Ergebnisse herein.

So ergab eine wissenschaftliche Studie, dass das Risiko, an einer tiefen Beinvenenthrombose oder einer Lungenembolie zu sterben, bei Nicht-Infizierten innerhalb eines Jahres bei 2,37 Fällen von 1000 Personen lag. Bei Corona-Infizierten lag das Risiko jedoch bei 50,99 Fällen, also, in Prozentzahlen ausgedrückt, eine Steigerung von 0,237% auf 5,99% oder um den Faktor 25 erhöht ! Dieses Risiko bleibt auch noch Monate nach der Genesung deutlich erhöht. Durch die Erkrankung an einer Grippe ist dieses Risiko gegenüber Nicht-Infizierten zwar auch erheblich, aber doch nur um das Zweifache erhöht.

Woran liegt das?

Nun, beide Virus Krankheiten führen zu einer Entzündung der Zellen in den Gefäßwänden. Kalk, Fette, Bindegewebe und kleine Blutgerinnsel lagern sich in der Folge bevorzugt an, durch diese Entzündungen „aufgerauten“ Gefässwände ab. Diese Ablagerungen können so massiv werden, dass sie ein Gefäß komplett verschliessen.Oft geschieht das in einer tiefliegenden Beinvene. Lösen sich aus so einem Pfropfen Teile ab und wandern mit dem Blutfluss weiter, z.B. in die Lunge, so erleidet der betreffende Mensch eine Lungenembolie, wandern sie in ein Herzkranzgefäss, droht ein Herzinfarkt, wandern sie ins Gehirn, vollzieht sich ein Schlaganfall.

Warum ist das Risiko bei Corona so viel höher als bei einer Grippe?

Das Coronavirus greift, anders als das Grippevirus, auch die Alveolen Makrophagen, das sind Stammzellen der Lungenbläschen, an. Diese Zellen übernehmen die Funktion der „Müllabfuhr“ im Blut. Gerade im Fall einer Infektion entsorgen sie getötete Körperzellen, aber auch tote Erreger. Das Coronavirus nun dringt in die Makrophagen ein und manipuliert ihren Zellkern und die darin enthaltene, genetische Information so um, dass sie ihre eigentliche Funktion nicht mehr erfüllen, sondern selbst zu einer Produktionsstätte neuer Viren werden. Daran gehen sie dann auch bald zugrunde. Durch die nicht mehr funktionierende „Müllabfuhr“ klumpen sich im Verlauf einer Coronainfektion zunehmend abgestorbene Zellen in den Gefäßen zusammen, kleben an den Wänden fest und verschliessen die Gefäße. Das geschieht besonders schnell in den tiefen Beinvenen, aber auch in den Organen, die von vielen kleinen Gefässen durchzogen sind, wie die Lunge, die Niere und das Gehirn. Betroffene Organteile sterben dann ab. Zusätzlich feuern die angegriffenen Makrophagen Botenstoffe ab, die das Immunsystem des Menschen in die höchste Alarmstufe versetzen und zu einer zu hoch auflaufenden Entzündungsreaktion führen kann, die den Körper des Betroffenen dann selbst schädigt.

Eine Coronaerkrankung kann so bei einem schweren Verlauf zu Thrombosen, Lungen- und Nierenversagen, Herzinfarkt und Schlaganfall führen. Ältere Menschen, die ohnehin schon einen gewissen Grad an Gefäßverkalkung vorweisen, sind da noch einmal stärker gefährdet als jüngere Menschen oder Kinder.

Corona kann eben, entgegen – nicht zuletzt, weil es sich um eine neue Erkrankung handelt und wissenschaftliche Daten bisher einfach fehlten – anders lautenden Einschätzungen, leider keinesfalls gleichgesetzt werden mit einer Grippe!

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Dezembermond

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Matsuo Basho

Der Mond im Winter – er steht in Japan für das fortschreitende Alter und die Einsamkeit.

Er erinnert den Betrachter jedoch auch als klarer, strahlender Vollmond an die Stille und ein Ganz-In-Sich–Ruhen. Die Sonnenwende im Dezember verheisst den Neubeginn des Lebens.

Wer religiös ist, versteht den Vollmond, weil er das Licht der Sonne in Vollkommenheit reflektiert, als Sinnbild der Perfektion der Meditation oder des Gebets – der Weg in das Ewige Leben.

In Japan wäre wohl nicht der Fisch das Symbol für Jesus geworden, sondern der volle Mond.

So vermag der Winter mit seinem Dezembermond auch Gelassenheit und Zuversicht, und in der Folge Freude zu spenden.

*

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Das Licht der Laternen

Da standen sie nun, meine Koffer, fertiggepackt. Auch die Dose mit Pumpkin-Spice-Keksen, die meine Freundin Barb am Abend vorher gebacken hatte, hatte noch einen Platz gefunden. Dabei wollte ich mich noch garnicht trennen vom sonnigen Indian Summer in Indiana. In Wellen waren die Wälder im nördlichen Midwesten der USA aufgeflammt. Die Bäume standen Mitte November noch in vollen Kaskaden leuchtendroter, orangener und gelber Blatttönen. Die Luft schien in Goldgelb zu baden. Bei meinen Wanderungen mit Barb streichelte die Herbstsonne warm unsere Haut. Ich wollte so gerne bleiben, aber ausgerechnet jetzt musste ich nach Deutschland zurückfliegen!

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Am nächsten Morgen empfing mich am Ausgang des Flughafens in Frankfurt ein kalter Novembertag. Auf der Fahrt durch die nebelgraue Landschaft nach Hause wirkten die hier bereits ganz kahlen Bäume so schwarz, dass ich das Gefühl hatte, in eine Jahreszeit-Schockstarre zu gleiten.

Zuhause angekommen stellte ich fröstelnd die Koffer einfach ins Wohnzimmer, drehte die Heizung höher und kroch wärmesuchend ins Bett. Als ich nach Stunden tiefem Schlaf wieder aufwachte, war es schon dunkel. Es klingelte an der Tür.

Rasch schlüpfte ich in einen Jogginganzug und lugte durch das Fenster bei der Haustür. Bunte Farben, Laternenlicht, lachende Kindergesichter mit roten Wangen unter farbigen Wollmützen.

Jetzt hatten sie mich doch entdeckt! Ein Mädchen fing an zu singen, die anderen Kinder fielen mit ein:

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Ich geh‘ mit meiner Laterne
und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne,
und unten, da leuchten wir.
Laternenlicht,
verlösch mir nicht!
Rabimmel, rabammel, rabum.

Ich geh‘ mit meiner Laterne
und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne,
und unten, da leuchten wir.
Wie schön das klingt,
wenn jeder singt,
rabimmel, rabammel, rabum.

Jetzt dämmerte es mir: Natürlich, es war St. Martin! Und ich hatte überhaupt keine Süßigkeiten zum Verteilen im Haus!

Weckfrau und Weckmann

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Oder doch?

Schnell schlich ich zurück ins Wohnzimmer und öffnete die Koffer. Gottseidank! Die grosse Dose Kürbis-Kekse von Barb hatte die Reise nach Deutschland unbeschadet überstanden. Innerlich schickte ich ihr ein Danke! Also dann: Zeit für einen deutsch-amerikanischen Kultur-Austausch!

Die Keksdose unter dem Arm öffnete ich die Tür und blickte in die erwartungsvollen Augen der Martinssänger. Motiviert dadurch, dass ich Ihnen aufgetan hatte und vor ihnen stand, schmetterten sie die nächsten Strophen des Martins lieds:

Ich geh‘ mit meiner Laterne
und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne,
und unten, da leuchten wir.
Ein Kuchenduft
liegt in der Luft,
rabimmel, rabammel, rabum.

Ich geh‘ mit meiner Laterne
und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne,
und unten, da leuchten wir.
Beschenkt uns heut,
ihr lieben Leut,
rabimmel, rabammel, rabum.

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Nun, ein Wink mit dem Zaunpfahl, aber sie hatten ja auch so schön gesungen! Ich öffnete die Dose und hielt sie den Kindern entgegen. „Wer möchte einen Pumpkin Spice Cookie?“ Sie guckten sich etwas verunsichert untereinander an. Schließlich traute sich ein Mädchen zu fragen: “ Was ist das denn?“ „Das sind Kürbis-Kekse aus Amerika. Frisch gebacken. Richtig lecker sind die!“ Mit einem ermunternden Blick bot ich sie ihr an. Nach kurzem Zögern griff sie mutig einen Keks und biss hinein – unter der gespannten, etwas sensationslüsternden Aufmerksamkeit des Rests der Gruppe. „Mmmh, schmeckt gut!“, teilte sie dann den anderen mit. Die Spannung löste sich und alle scharrten sich nun um mich und die Dose, um einen Keks zu ergattern. Oder auch zwei.

„Einen schönen Abend noch!“ grüsste schliesslich die Letzte der Keksliebhaberinnen, höflich, schon ein wenig erwachsen. Und weiter zog die Truppe mit ihren Laternen die Treppe runter zur Strasse.

Ich blickte Ihnen von der offenen Tür noch eine Weile nach, hörte sie an den hell erleuchteten Haustüren der Nachbarhäuser das Martinslied singen, miteinander giggeln und lachen. Und auf einmal, da war ich wieder ganz zuhause. Das Novembergrau hatte dem Laternenlicht Platz gemacht.

Ich geh‘ mit meiner Laterne
und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne,
und unten, da leuchten wir.
Ein Lichtermeer
zu Martins Ehr,
rabimmel, rabammel, rabum.

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Der Jäger vom Dach

Die Nächte waren tropisch warm. Vergebens versuchte ich, Schlaf zu finden. Quälend lang lag ich halb wach auf dem Bett und lauschte ermattet in das Dunkel hinein. Aus dem Garten drang das leichte Säuseln der Baumkronen zu mir herein. Ab und zu ein Rascheln. Ein Igel, eine Maus, eine Blindschleiche? Oder ein Waschbär auf Beutezug?

In der Mitte der Nacht rief ein Käutzchen. Suchte es seinen Partner? Oder seine Jungen? Oder war es ein Triumphschrei? Hatte es eine Maus geschlagen? Unablässig tauchten die Fragen aus dem Meer meines Halbschlafs auf und versanken wieder darin, bevor ich sie ganz hatte greifen können.

Der Morgen graute schon, als ich plötzlich ungewohnt scharfe Rufe von draußen hörte. Sie kamen erst von weiter weg. Welches Tier rief da jetzt blos? Als sie dann deutlich näher kamen, entschloss ich mich doch, mich bis zum Fenster zu bewegen und in die Morgendämmerung hineinzulugen. Doch, was immer da gerufen hatten, ich konnte es nicht ausmachen.

An den folgenden, frühen Morgen hörte ich die scharfen Rufe immer mal wieder. Doch jedes Mal, wenn ich im Halbdunkel alle Ecken des Gartens absuchte, blieb meine Suche erfolglos. Der Rufer blieb unerkannt.

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Ab Mitte August fand ich dann, wenn ich morgens in meine Garageneinfahrt trat, mehrmals auf dem Boden einen toten Singvogel. Merkwürdig, bis auf ganz wenige Federn an ihren Flügeln, nackt gerupft, lagen die kleinen Körper, ansonsten scheinbar unversehrt, da. Hatte eine Hauskatze aus der Nachbarschaft sie gejagt, erbeutet und nach dem Rupfen gelangweilt liegen gelassen? Der Schwarm Feldsperlinge, der gerne die Vogelfutterstelle am Haus besuchte, schien jedenfalls ungewohnt zurückhaltend und vorsichtig.

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Die zwei Federn, die ich in diesen Tagen am Rand der Einfahrt fand, waren dagegen viel zu groß, als dass sie zu den Singvogelleichen gepasst hätten. Sie sahen auch einfach anders aus als die Taubenfedern, die ich bisher ab und an im Garten aufgelesen hatte.

Dann, als ich eines Morgens wieder in die Einfahrt trat, hörte ich ihn wieder, den scharfen Ruf aus der Morgendämmerung. Zugleich schien der Sperlingsschwarm sich im Schutz des hohen Ilexbaums bei der Einfahrt versammelt zu haben und in heller Aufregung. Der Ruf kam von ganz nahe, aus Richtung des Nachbarhauses her. Suchend schaute ich hinüber und entdeckte schließlich ganz oben, in der Nähe des Dachfirst, tatsächlich einen Vogel. Auf die Entfernung hin schien er die Größe einer Taube zu haben. Aber eine Taube war es nicht, zu gedrungen der Körperbau, zu lange der Schwanz.

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Da, der Ruf schallte wieder zu mir herüber! Eindeutig war das keine Taube!

Vorsichtig, jede schnelle Bewegung vermeidend, holte ich mein Smartphone hervor. Mit vor Anspannung etwas zittrigen Händen gelang es mir, ein paar Schnappschüsse von dem rätselhaften Vogel zu schießen. Gerade noch rechtzeitig, denn kurz darauf hob er vom Dach des Nachbarhauses ab und flog Richtung Wald davon.

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Auf einem der Fotos entdeckte ich später, als ich sie vergrößerte, dass der geheimnisvolle Rufer in seinen Fängen eine Beute gehalten hatte, die er vorher geschlagen haben musste. Sein Ruf war sein Triumph-Ruf über den Jagderfolg!

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Ein paar Tage nach dieser Begegnung erklärte mir anhang der Fotos ein Experte des NABU, dass der Jäger auf dem Dach ein Turmfalke war. Er jagt Mäuse, Eidechsen, Heuschrecken, aber auch Singvögel. Und er gehört zu den streng geschützten Raubvögeln in Deutschland. Es ist ein gutes Zeichen für die Gegend, in der ich wohne, dass er sich hier angesiedelt hat. Für meine Feldsperlinge allerdings, fürchte ich, ist das keine gute Nachricht, dieser Jäger vom Dach…

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Afrikanische Tomate

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Wenn die Tage am längsten sind, zur Zeit der Sommersonnenwende, sind meine Tomaten selten schon reif. Erst, wenn die Sonne schon wieder eine runde Stunde an die Nacht abgegeben hat, kann ich die ersten Paradeiser pflücken. Welch ein Genuss, die kleinen, knackigen Kirschtomaten, von der Rispe direkt in den Mund, süss-aromatische Knallbonbons! Im Laufe des Sommers kommen saftige Salattomaten und die „dicken Brummer“, die Fleischtomaten, hinzu. Jede Sorte eignet sich für ein anderes, leckeres Tomatengericht. Nur, irgendwann sind alle bewährten Tomatenrezepte einmal durchgekocht, die Familie fängt an zu protestieren, kann schon keine Tomaten mehr sehen – und immer noch ernte ich Tomaten. Was tun?

Diesen Sommer habe ich unerwartete Hilfe aus Kenia bekommen. Von dort kommt der Tomatensalat Kachumbari. Ich habe ihn einfach mal ausprobiert und es war ein gelungenes Experiment. Der Salat hat einen wunderbar vollmundig würzig-frischen Geschmack. Er entsteht durch die Kombination der Rispentomaten mit Avocado, roten Zwiebeln, frischem Koriander, Knoblauch, Zitrone, ein wenig Chili und kaltgepresstem Rapsöl. Zusammen mit warmer Dinkelbaguette oder Fladenbrot ein Geschmackserlebnis und eine perfekte Mahlzeit an heißen Tagen. Für Tomatenliebhaber, die einmal etwas Besonderes geniessen wollen, sei Kachumbari zum Nachgeniessen empfohlen!

Hier findet Ihr, liebe Leser, das Rezept für Euren kleinen Ausflug in die Kenianische Geschmackswelt.

Kachumbari
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Wieviel teurer macht die Co2-Abgabe das Heizen mit Heizöl in den nächsten Jahren?

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Die große Panik brach unter Heizöl-Heizungsbesitzern aus, als die deutsche Ampel-Koalition mit ihrem Wahlversprechen Ernst machen wollte, Deutschland auf Kurs zu bringen. Das Ziel war, die notwendigen, aber lange vor uns hergeschobenen Maßnahmen zu ergreifen, zum Erreichen der, durch unsere vorherigen Regierungen verabredeten und verbindlich festgesetzten, Klimaziele.

Höchst unglücklich war dabei das nach Außen getragene Gezänke in der Koalition, das Durchstechen von unausgereiften Entwürfen an die Medien und die fehlende soziale Flankierung im ursprünglichen Entwurf des Heizungsenergiegesetzes. Selbst die Argumentation der Grünen, sie wollten Hausbesitzer vor zu großen Kosten bewahren durch die Verpflichtung zum Heizungstausch konnte nicht so recht überzeugen, nicht zuletzt, weil die Meisten die CO2-Abgabe, die durch vorherige Regierungen bereits eingeführt worden war, aber seitdem kontinuierlich steigt, nicht auf dem Schirm hatten.

Um die Kostenfalle einmal zu konkretisieren, habe ich hier einmal zwei Modellrechnungen aufgestellt, einmal für einen Jahresbedarf von 3000 Liter Heizöl, und einmal für einen Jahresbedarf von 4000 Liter Heizöl. Darin dürften sich Einfamilienhausbesitzer nicht gedämmter, älterer Häuser durchaus wiederfinden. Ein Liter Heizöl generiert bei Verbrennung 2,66 Kg CO2. Da der CO2-Preis bis einschließlich 2026 von der Regierung festgelegt wird und er für 2024 mit 45 Euro angedacht ist, habe ich diesen Wert in den zwei Beispielen übernommen. 2025 und 2026 muss der Wert laut EU-Vereinbarung zwischen 55 und 65 Euro liegen. Ab 2027 wird der CO2-Preis nur noch frei am Markt bestimmt. Erwartet wird ein deutlicher Preisanstieg. Ich habe hier deshalb drei fiktive Beispiele durchgerechnet: 100 Euro/Tonne CO2, 150 Euro und 200 Euro. Zusätzlich habe ich dargestellt, was diese Preise in Eurocent pro Liter Heizöl bedeuten werden.

Mein Fazit:

Sollte der CO2-Preis auf 200 Euro/Tonne steigen, wird er sich wie eine komplette zweite Heizöl-Rechnung auswirken.

Aber seht selbst:

Liter Heizöl/Jahr

Jahr

CO2-Ausstoß in Kg

CO2-Preis pro Tonne

CO2-Gesamtkosten /Jahr in Euro

Co2-Kosten pro Jahr umgerechnet in Mehrpreis pro Liter Heizöl in Eurocent

4000

2024

10640

45 Euro

478,80

12


2025

10640

55 Euro

585,50

15


2026

10640

65 Euro

691,60

17


2027

10640

Fiktiv: 100 Euro

1064

27


2028

10640

Fiktiv: 150 Euro

1596

40


2029

10640

Fiktiv: 200 Euro

2128

54



Liter Heizöl/Jahr

Jahr

CO2-Ausstoß in Kg

CO2-Preis pro Tonne

Kosten /Jahr in Euro

Kosten pro Jahr umgerechnet in Mehrpreis pro Liter Heizöl in Eurocent

3000

2024

7980

45 Euro

359,10

12


2025

7980

55 Euro

438,90

15


2026

7980

65 Euro

518,70

17


2027

7980

Fiktiv: 100 Euro

798

27


2028

7980

Fiktiv: 150 Euro

1197

40


2029

7980

Fiktiv: 200 Euro

1596

54


Ein durchschnittliches, älteres Einfamilienhaus, das mit Gas geheizt wird, emittiert pro Jahr ca. 4 Tonnen CO2. Bei einem CO2-Preis von 100 € pro Tonne waeren dann 400 € pro Jahr fällig.

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Zahlen, die zu Denken geben

Laut Krebsinformationsdienst gab es zwischen 2015 und 2020 in Deutschland rund 3,7 Millionen Krebspatienten. Wobei seit Einführung des Krebsregisters in den 1990er Jahren die Erfassungsquote ca 90% der Betroffenen erreicht hat. Die Daten sind also recht genau.*

Laut Bundesgesundheitsministerium gab es im selben Zeitraum in Deutschland rund 4 Millionen Patienten mit Seltenen Erkrankungen.** Wobei diese Zahl möglicherweise viel größer ist, da für Seltene Erkrankungen keine bundesweiten Register in Deutschland eingerichtet wurden. Dafür gab und gibt es bisher kein Geld. (siehe auch die Aktivitäten der NAMSE zur Errichtung eines Registers). Das bedeutet, weder wissen wir genau, wie viele Menschen an einer Seltenen Krankheit leiden, wie viele daran nach welchem Zeitraum sterben, wie viele wie lange weshalb genau überleben, wie viele weshalb neu erkranken, wie viele wann warum erwerbsunfähig werden und deshalb in Rente gehen müssen oder in die Grundsicherung, in vielen Fällen gibt es noch gar keine medizinische Therapie oder auch nur ein Verständnis der Krankheitsursachen, etc.,etc., etc.

Zwischen 2015 und 2020 wurden laut dem Krebsinformationsdienst vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, das ja durch unser aller Steuern finanziert wird, 1,4 Milliarden Euro für die Krebsforschung ausgegeben.*** Das entspricht einem Betrag von 280 Millionen Euro pro Jahr. Und umgerechnet 70 Euro pro Krebspatient pro Jahr.

Dasselbe Ministerium hat im Zeitraum von 2003 bis 2025, also in 22 Jahren und damit in einem mehr als viermal so langen Zeitraum, sage und schreibe 141 Millionen Euro für die Erforschung der Seltenen Erkrankungen ausgegeben,wobei seit 2018 kein einziges Forschungsprojekt mehr gefördert wurde.**** Das entspricht einem Betrag von 6,4 Millionen Euro pro Jahr. Oder umgerechnet 1,6 Euro pro Patient mit einer Seltenen Erkrankung pro Jahr.

Die Krebsforschung wird also, obwohl die Anzahl der Patienten mit Seltenen Erkrankungen die Anzahl der Krebspatienten zwischen 2015 und 2020 übertroffen hat, mit einem, um den Faktor 43 höheren Betrag pro Jahr gegenüber der Erforschung der Seltenen Erkrankungen gefördert!

Sind Menschen mit Seltenen Erkrankungen in unserer Gesellschaft weniger wert als Krebspatienten?

Es sieht danach aus, dass Patienten mit Seltenen Erkrankungen und ihre Familien – alles genauso treue Steuerzahler und Wähler, wie es vermutlich auch die meisten Krebspatienten sind – von Politik, Forschung, Öffentlichkeit und Gesundheitswesen seit Jahren und auch weiterhin hintan gestellt werden.

Also ist es Zeit, sich zu wehren! Die nächsten Wahlen kommen bestimmt!

*Krebsrate und Krebs-Sterberate in Deutschland (krebsinformationsdienst.de), https://de.statista.com/themen/126/krebs/#dossier-chapter3, https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/allgemeine-informationen/krebshaeufigkeit-die-aktuellen-daten.html

**Seltene Erkrankungen (bundesgesundheitsministerium.de), https://www.info-seltene-erkrankungen.de/Factsheet_SelteneErkrankungen_Jan2020.pdf

***Krebsforschung und klinische Studien: Übersicht (krebsinformationsdienst.de)

****Seltene Erkrankungen – Nationale Förderung (gesundheitsforschung-bmbf.de)

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